Das Sterben beginnt mit der Geburt. Wer nicht sterben will sollte am besten nicht geboren werden. Unumstößliche Tatsachen, nicht veränderbar. Endgültig. Im Jahr 2009 sind in Deutschland 854.544 Menschen gestorben.
Die weitaus meisten Menschen in Deutschland sterben aufgrund einer natürlichen Ursache: Altersbedingt. Mediziner würden das wohl Zelltod nennen, für die Statistiker gibt es das aber nicht. Obwohl der Tod eines Menschen durch die Tatsache, daß keine Gehirntätigkeit mehr nachweisbar und auch kein Herzschlag mehr vorhanden ist, definiert wird, muß für die Statistiker eine Ursache feststellbar sein.
Zu den natürlichen Todesursachen zählt man Krankheiten und das Versagen von Körperfunktionen. Zu den nicht natürlichen Todesursachen werden Unfälle, Verbrechen, Krieg, Vergiftungen oder Suizide gerechnet. Der Statistiker nennt das: Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität.
Aus dieser Statistik können wir ersehen, daß im Jahr 2009 tatsächlich nur 822.712 Menschen das Recht auf natürliches Ableben wahrgenommen haben. 31.832 Menschen sind eines nicht natürlichen Todes gestorben worden, auf verschiedenste Weise. Die meisten davon durch Unfälle, etwa 2 Drittel. Davon 4192 Verkehrstote.
9.577 Menschen haben sich selbst um ihr Leben gebracht, ihre eigene konsequente und endgültige Entscheidung getroffen nicht bis zum natürlichen Tod mit dem Sterben zu warten. Etwa die Hälfte davon hat sich erhängt (4.488), ein Viertel sprang in die Tiefe oder vor einen Zug, nahm Gift. Nur 8% (768) der Selbstmörder verwendeten eine Schußwaffe zur Selbsttötung. Ohne diese Schußwaffe hätten sie sich wohl so umgebracht wie der Rest auch, Selbstmörder sind erfinderisch.
Ein Teil (1.146) der ungewollt gestorbenen hat die Behandlung durch Ärzte nicht überlebt, Kunstfehler, Behandlungsfehler, Krankenhausinfektionen.
Der Rest wurde von Mördern und Totschlägern getötet (1.130). Diese erwiesen sich genau so kreativ wie die Selbstmörder, Erstechen, Erdrosseln, Erhängen, Erschlagen, Vergiften, aus dem Fenster stürzen waren die beliebtesten Arten jemand anderen zuverlässig um die Ecke zu bringen. Auf Schußwaffen hat man sich nur 88 mal verlassen, auf scharfe Gegenstände wie Messer und Dolche doppelt so oft, nämlich 176 mal.
Was können wir aus diesen Informationen lernen?
- Die häufigste Todesursache in Deutschland ist das Sterben, 10.000 von 10.000 Toten
- 96,3% aller Deutschen sterben eines natürlichen Todes, also etwa 9.630 auf 10.000 Tote
- 3,7% sterben eines unnatürlichen Todes, also etwa 370 auf 10.000 Tote
- 1,1% verüben Selbstmord, also etwa 110 auf 10.000 Tote
- 0,5% sterben den Verkehrstod, also etwa 50 auf 10.000 Tote
- 0,14% sind Opfer der Medizin, also etwa 14 auf 10.000 Tote
- 0,13% sind Mord/Totschlagsopfer, also etwa 13 auf 10.000 Tote
- 0,02% werden erstochen, also etwa 2 auf 10.000 Tote
- 0,00999% sind Schußwaffenopfer, also etwa 1 auf 10.000 Tote.
Warum habe ich das Jahr 2009 für die Statistikauswertung gewählt? Nun, in diesem Jahr fand das Schulattentat von Winnenden statt, mit 16 zusätzlichen Toten durch Schußwaffen. Diese fehlen statistisch die Jahre vorher und danach, insofern ist festzustellen daß die Zahl von Schußwaffenopfern (obschon sehr niedrig) normalerweise niedriger ist.
Sie sehen, die Gefahr, Opfer eines Tötungsdeliktes zu werden ist schon ziemlich gering in Deutschland. Und wenn, dann wird man sogar nur in einem von 13 Fällen erschossen, in zwei von 13 aber erstochen.
Was hat das alles, mit legalen, registrierten Waffen zu tun? Viel. Manche üble Menschen machen die Boshaftigkeit von Mördern am Tatmittel fest. Die Herren Grafe und Schober zum Beispiel. Und das alles nur aus handfesten finanziellen Gründen. Dabei ist festzuhalten, daß die Zahl 1/10.000 Schußwaffenopfer sich auf alle verfügbaren Waffen in Deutschland bezieht, das sind grob 30-40 Millionen Stück. Legale und illegale. Das Duo Grafe/Schober will aber nur die legalen SPORTWAFFEN weghaben, welche nicht mal 1/12 der verfügbaren Waffen darstellen. Der Rest, fast 92%, interessieren die Herren schlichtweg nicht.
- Im Schnitt werden etwa 3 Menschen jährlich Opfer einer Sportwaffe, aber 1.146 werden Opfer von Ärzten.
- Im Schnitt werden etwa 3 Menschen jährlich Opfer einer Sportwaffe, aber 1.042 Opfer anderer Mordinstrumente
- Im Schnitt werden etwa 3 Menschen jährlich Opfer einer Sportwaffe, aber 4.192 Opfer des Straßenverkehrs
Aber denken Sie selbst, liebe Leser. Lassen Sie sich nichts von anderen vordenken, auch nicht von mir. Sie haben -noch- das Recht und die Freiheit dazu.
Datei: Unnatürliche Todesfälle 2009
Michael Kuhn
Wie? Sowenig Kunstfehler und sonstige ärztliche Beschleunigungen natürlichen Ablebens? Da hab ich mal höhere Zahlen gehört. Das kann aber andere Jahre betreffen und es ist ja auch nicht so, dass alles stimmt, was man so hört – speziell aus den Mündern der pflanzenfarbenen Partei…
Ad Winnenden – ein von den 16 Schussopfern war der Täter selbst und wird also daher in die Statistik “Selbsmord” gehören.