Bauchschmerzen. Wut. Hilflosigkeit. Zorn.

Diese Begriffe spiegeln einen Teil meiner Gefühle wieder, die beim lesen dieses Pamphlets in mir hochgewallt sind. Wobei noch nicht geklärt ist woher es stammt, muß ich hinzufügen. Das Ganze hat schon am 05.10.09 stattgefunden.

Der Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Baden hat nach Winnenden seine Gemeinden aufgefordert das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden zu unterstützen, und zwar mit der Forderung des Verbots von Waffen in Privathaushalten. Sogar gleich mit Unterschriftenliste. Sehr zum Unmut der betroffenen Waffenbesitzer, welcher auch lautstark kundgetan wurde. Daraufhin hat man auf Seiten der Kirche Gesprächsnotwendigkeit erkannt und zu einem “Kamingespräch” geladen. Bei mir zuhause endet sowas immer mit viel gutem Laphroaig.

Scheint hier auch so gewesen zu sein, anders kann ich mir nicht erklären daß “unsere Vertreter” sich so über den Tisch ziehen lassen haben. Wahrscheinlich haben sie die dabei entstandene Reibungshitze sogar als Nestwärme der Kirche wahrgenommen. Mannomann. Das Ergebnis eines solchen Gesprächs kann nur sein, daß die von der Kirche getroffenen Aussagen zurückgenommen, sich von Seiten der Kirche dafür entschuldigt wird und sämtliche daraufhin gestarteten Aktionen gestoppt und zurückgefahren werden. Dies ist nicht passiert, es wird im Gegenteil von Konsens und “erheblicher Schnittmenge” gesprochen. War wohl eher “Verschnitt”…..

Dann geht man noch her und verbrüdert sich gegen die Computerspieler und hat einen gemeinsamen Sündenbock gefunden. Das ist die typische Art der Kirche, seit Jahrhunderten. Das muß man wissen, muß präpariert sein. Muß Forderungen stellen und sich nicht auf faule Kompromisse einlassen. Für mich haben sich die Vertreter der Waffenbesitzer einfach nur dumm angestellt. Ist leider so.  Wie kann man sich auf diese altbekannte Weise von den Pfaffen verarschen lassen? So stelle ich mir Lobbyarbeit nicht vor, da muß besseres getan werden.

In diesem Zusammenhang ein interessanter Bericht zu einem ganz anderen Thema. Das wichtigste daran dieser Satz: “Für mich ist es ein Dilemma der Gesellschaft insgesamt, dass sich einzelne Gruppen immer wieder von der Politik gegeneinander ausspielen lassen und am Ende viel zu oft ein kleines Stück Freiheit verloren geht, weil man etwas gefunden hat, dass 20% der Menschen lieben, 30% der Menschen hassen und das den übrigen 50% so egal ist, dass sie sich über ein Verbot nicht weiter aufregen.”  Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. So funktioniert Politik, ganz kurz gesagt.

Also Jungs, beim nächsten Mal muß das besser werden! Eine zukünftige Zusammenarbeit wurde ja wohl vereinbart. In diesem Sinne: Amen.

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0 Responses to Bauchschmerzen. Wut. Hilflosigkeit. Zorn.

  1. Markus Präg says:

    Lieber Michael, liebe Mitstreiter!

    Die Aktionen nach Winnenden und vor der Wahl haben ganz klar gezeigt, dass wir etwas gegen den politischen Aktionismus und die ideologisch gesteuerten Gruppen tun können, wenn wir wie diese einig und gemeinsam taktisch kluge Lobbyarbeit betreiben.

    Dazu braucht es die Vereinigung aller, vom Waffengesetz betroffenen, völlig unabhängig von Verbänden und Vereinigungen, quasi eine Art Graswurzelbewegung. Nur so sind wir nicht erpressbar wie beispielsweise die Verbände, die um Ihre Sportförderung fürchten müssen, oder nicht schutzlos den Funktionären ausliefern die uns verkaufen und ohne Abstimmung mit den Mitgliedern der Politik zusichern: “Wir akzeptieren die Verschärfungen”.

    Die dazu erforderliche, basisdemokratische Organisation wurde vor 14 Tagen gegründet, sie heißt prolegal. Auf unserer Webseite unter http://www.pro-legal.de finden sich sämtliche Details über die Gründungsmitglieder, Organisationsstruktur, Satzung, Ziele und Strategie.
    Wir laden Euch ein Euch zu informieren und freuen uns über jede Unterstützung. Das derzeit wichtigste Ziel ist schnell zu wachsen. Nur mit eine entsprechend großen Potential an Wählerstimmen können wir unsere Forderungen vorbringen und durchsetzen.

    Dazu ein Vergleich ala Hardy Schober vom ABW, nur realistisch betrachtet:
    Wir sind etwa 82 Mio. Einwohner, davon sind laut Statistischem Bundesamt etwa 62 Mio. wahlberechtigt. Von diesen Wahlberechtigten sind etwa 2,5 Mio. Waffenbesitzer. Nimmt man zu diesen die Ehe- / Lebenspartner sind wir bei etwa 5 Mio. Es müsste, knapp gerechnet, zu schaffen sein, dass jeder von uns noch etwa vier Personen für sein Hobby oder seine Passion gewinnt. Damit wären realistisch 20 Mio. Wähler zu erreichen, die wir für uns gewinnen können. Das bedeutet ein Wählerpotenzial von fast 25% (wenn alle wählen gingen).
    Die Chancen, Ideologen und Politiker in die Schranken zu weisen sind also durchaus gegeben, lasst uns diese gemeinsam anpacken! JETZT!

    Beste Grüße, Markus Präg

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